Ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit – Eine religiöse Stellungnahme
Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Die Nachricht von der Ermordung zahlreicher jüdischer Bürger während des Chanukka-Festes in Australien durch einen terroristischen Anschlag war äußerst erschütternd und schmerzhaft.
Dieses Verbrechen richtet sich nicht nur gegen eine Gruppe jüdischer Bürger, sondern ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Für uns Muslime ist diese verbrecherische und menschenverachtende Tat noch zusätzlich schwerwiegend und schmerzhaft, weil die Täter diesen terroristischen Akt im Namen des Islams und der Muslime begangen haben und somit ihr eigenes Vergehen noch verschärft haben.
Als höchste religiöse Autorität der schiitischen Muslime in Deutschland verurteile ich diesen terroristischen Akt und erkläre ausdrücklich, dass jede Form des Terrorismus ein antimuslimisches Handeln darstellt und aus religiöser Sicht eine große Sünde ist, die niemals vergeben werden kann.
Wie schwer diese Sünde wiegt, zeigt u.a. der Qur’an in Sure 5 / Vers 32 auf (5:32), eine kurze Betrachtung verdeutlicht u.a. drei wichtige Aussagen:
1: Wer auch immer das Leben eines Menschen nimmt, so ist es, als hätte er das Leben aller Menschen genommen.
2: Wer auch immer das Leben eines Menschen erhält, so ist es, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten.
3: Trotz Rechtleitung kommt es immer wieder zu Ausschreitungen unter den Menschen.
In einigen Medien wird berichtet, dass ein Passant offensichtlich islamischen Glaubens einen der Terroristen überwältigt und dadurch weitere Ermordungen verhindert hat – dies erweckt Hoffnung, dass es auch Menschen gibt, die den oben genannten 2. Punkt verinnerlicht haben und in ihrem Leben sich mutig danach richten.
Ich spreche mein tiefstes Beileid allen jüdischen Schwestern und Brüdern aus, insbesondere der jüdischen Gemeinde in Deutschland, und bete, dass unser Schöpfer und Erhalter den Frieden unter den Menschen, besonders zwischen den Anhängern der verschiedenen Religionen, über Gewalt, Hass und Feindschaft siegen lässt.
Ayatollah Seyed Abbas Hosseini Ghaemmaghami
Vorsitzender des Instituts für rational-islamische Rechtsfindung und Friedenstheologie (IFRIR)
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