Die Bombenanschläge von London werden von vielen Seiten verurteilt – auch aus den Reihen der Muslime. Ist wirklich alles ehrlich gemeint? Manche Zusammenhänge wecken hier Zweifel, sagt Hildegard Becker

London 19.7.2005 – Mehr als 500 britische Moslemführer und Geistliche verurteilen das Töten unschuldiger Menschen bei den Terroranschlägen von London und geißeln Selbstmordanschläge als „streng verboten“. Wörtlich heißt es: „Wir betrachten diese Handlungen als vollkommen kriminell, total ablehnenswert und absolut unislamisch.“

http://www.news.ch/Anti+Terror+Fatwa+erlassen/217057/detail.htm

Washington 28.7.2005 – Ein Rat islamischer Rechtsgelehrter in den USA und Kanada, der „Fiqh-Council of North America“ (FCNA), erlässt eine Fatwa [Rechtsgutachten], in der es heißt, dass sämtliche Methoden von Terrorismus im Islam verboten seien – auch Selbstmordattentate. „Wer solche barbarischen Aktionen unternimmt, ist ein Krimineller und kein Märtyrer“, sagt der amtierende Vorsitzende des Fiqh-Rates auf einer Pressekonferenz. Und er fügt hinzu: „Auch ist es Muslimen verboten, mit Gewalt oder Terror ausübenden Individuen oder Gruppen zusammenzuarbeiten oder sie zu unterstützen.“

Voice of America –
http://author.voanews.com/english/portal.cfm
Das sind deutliche Worte, wie sie in den Wochen nach den Terroranschlägen in London in mehreren westlichen Ländern von muslimischen Funktionsträgern und Organisationen geäußert wurden. Auch in Deutschland publizierten Islam-Vertreter mehrerer wichtiger Verbände – einschließlich derer übrigens, die vom Verfassungsschutz als „extremistisch“ eingeordnet werden – Erklärungen, mit denen sie Terror als „unislamisch“ scharf verurteilten.

Es gab sogar eine ‚Fatwa‘ eines „echten“ Ayatollahs. Schon unmittelbar nach den ersten Anschlägen in London am 7.7.2005 hatte der Imam und Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) und erster Vorsitzender des „Rates der islamischen Gemeinschaften in Hamburg“, kurz Schura genannt, eine Erklärung abgegeben. Doch da war nur etwas blass die Rede von „Abscheu und Ablehnung der Muslime“ gegenüber dem Terrorismus. Nun aber wurde Ayatollah Seyed Abbas Hosseini Ghaemmaghami sehr viel präziser.

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