Erklärungen zum Holocaust-Gedenktag

Erklärungen zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar
Die in Deutschland lebenden Muslime sehen sich als Teil der deutschen Gesellschaft und sie fühlen sich für die Angelegenheiten dieser Gesellschaft verantwortlich. Hierzu gehören die Herrschaft der Nationalsozialismus und der Holocaust, die Vernichtung des europäischen Judentums durch den Nationalsozialismus. Sich die Verbrechen in Erinnerung zu rufen beinhaltet die Mahnung, dass sich solches nicht wiederholen darf. Das Bekenntnis hierzu betrachten wir als eine moralische Grundlage des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Aus diesem Grund muss jeder Versuch, die Verbrechen des Nationalsozialismus und insbesondere den Holocaust zu leugnen oder zu relativieren, mit aller Entschiedenheit zurückgewiesen werden.
Judenfeindlichkeit ist wie jeder Rassismus mit dem Islam in keiner Weise vereinbar, zumal gerade dem Judentum als eine der abrahamitischen Religionen unsere besondere Achtung gilt. Die Juden haben bei den Muslimen immer ein friedliches und angenehmes Leben gehabt. Wir wissen, dass es heute unter Muslimen auch judenfeindliche Einstellungen gibt, und dies ist mit der islamischen Lehre niemals vereinbar. Wir werden uns ernsthaft gegen jeden stellen, der von Judenbekämpfung spricht oder diese propagiert, egal wo.
Die Erfahrung mit der nationalsozialistischen Herrschaft und den gesellschaftlichen Entwicklungen, die sie ermöglichten, verpflichten zur Bewahrung von Demokratie und Menschenrechten.
Wir dürfen niemals zulassen, dass sich die Erfahrung der Ungerechtigkeit gegenüber Minderheiten wiederholt.
Der Holocaust-Gedenktag sollte uns deshalb dazu veranlassen, gemeinsam gegen Rassismus, Judenfeindlichkeit und die Unterdrückung der Rechte der Minderheiten einzutreten und uns für Demokratie, Menschenrechte und eine pluralistische Gesellschaft einzusetzen.